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Bahn frei für den Nordwesten

8. Dezember 2015

Experten diskutieren über die Potenziale des Eisenbahnhinterlandverkehrs

Die Logistik hat eine Schlüsselbedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung in der Metropolregion Nordwest. Dabei ist die Branche auf funktionierende und leistungsfähige Verkehrswege in das Hinterland angewiesen. Vor diesem Hintergrund lud die Metropolregion zu ihrer 5. Regionalkonferenz Logistik der Metropolregion Nordwest in den Schuppen 2 der Bremer Überseestadt ein. Unter dem Titel „Bahn frei für den Nordwesten“ diskutierten rund 150 Experten die Möglichkeiten und Hindernisse im Eisenbahnhinterlandverkehr.

„Die Metropolregion Nordwest ist als Drehscheibe für Waren und Güter aller Art ein logistischer Hotspot Europas“, unterstrich der 1. Vorsitzende der Metropolregion und Landrat des Landkreises Ammerland, Jörg Bensberg. „Diese Position müsse auch durch eine weitere Entwicklung der Hinterlandlogistik gestärkt werden.“
Der Bremer Wirtschaftssenator Martin Günthner betonte die Bedeutung der Eisenbahn für die nordwestdeutschen Seehäfen und hob das gemeinsame Bemühen Bremens und Niedersachsens um eine stärkere Berücksichtigung im neuen Bundesverkehrswegeplan hervor.
Für die Wirtschaft stellte Eduard Dubbers-Albrecht, Vizepräses der Handelskammer Bremen, fest, dass die Abwicklung der wachsenden Schienenverkehre zu und von den nordwestdeutschen Seehäfen eine der zentralen verkehrs- und wirtschaftspolitischen Aufgaben der nächsten Jahre sei. „Der Modal-Split im Hinterlandverkehr unserer Häfen bewegt sich, wie verkehrspolitisch und umweltpolitisch gewünscht, in Richtung Schiene. Fest steht allerdings auch, dass diese Mengen ohne einen Kapazitätsausbau zukünftig nicht mehr abgewickelt werden können.“

Auf der Konferenz wurden weitere Perspektiven, Projekte und Positionen diskutiert; darunter beispielsweise der kürzlich gefundene Kompromiss zur so genannten Alpha-Variante, die der Abwicklung zukünftiger Schienenverkehre in Richtung Süddeutschland dienen soll. Vorgestellt wurden zudem die schnelle und direkte Schienenverbindung zwischen Bremen und Groningen („Wunderline“) sowie der Railrunner, eine innovative Lösung zur Leistungssteigerung im Kombinierten Verkehr. In einer abschließenden spannenden Talkrunde waren sich die Teilnehmer einig, dass der Güterverkehr weiter steigen werde und die Transportabwicklung auf der Schiene aus ökologischen und ökonomischen Gründen attraktiv sei. Die Metropolregion tue gut daran, sich gemeinsam energisch für einen weiteren Ausbau der Schieneninfrastruktur im Nordwesten einzusetzen.

Ansprechpartner

Dr. Anna Meincke, Metropolregion Nordwest
04221 991901