Das Arbeitsmarktprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ startet mit neuen Beratungs- und Qualifizierungsprojekten in die nächste Förderphase. Die kostenfreien Angebote richten sich an ausländische Fachkräfte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in ganz Niedersachsen.
Wer im Ausland einen Beruf gelernt oder ein Studium absolviert hat, kann in Deutschland nicht immer sofort beruflich durchstarten. Medizinisches Personal, Lehrkräfte oder Architekt*innen beispielsweise benötigen erst die staatliche Anerkennung, bevor sie ihre Profession hier ausüben dürfen. Und wenn diese dann vorliegt, fehlt es häufig an ganz praktischem Wissen zum Berufseinstieg sowie einem hilfreichen Netzwerk.
Genau hier setzt das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“ an: Mit landesweit 20 Projekten, die neben Beratung und Qualifizierung für Zugewanderte auch Unterstützung für Unternehmen und die öffentliche Verwaltung bereithalten, bringt es alle wichtigen Angebote in einem Netzwerk zusammen:
An acht Standorten in Niedersachsen von Leer über Hannover bis nach Göttingen werden ausländische Fachkräfte zur beruflichen Anerkennung beraten und durch das bürokratische Verfahren begleitet.
Wer anschließend einen Bescheid mit einer Teil-Anerkennung erhält – das ist bei Personen aus Ländern außerhalb der EU die Regel – muss sich nachqualifizieren oder eine Prüfung ablegen, oft verbunden mit dem Erlernen der deutschen (Fach-) Sprache. Auch hierfür bietet das IQ-Netzwerk passende Kurse an, z.B. im Handwerk, in der Physiotherapie, für Ingenieur*innen oder Kaufleute. Mentoring-Angebote helfen bei den letzten Schritten zum passenden Job.
Unternehmen und Verwaltungen werden ebenfalls unterstützt: In der Beratung sowie in Online-Seminaren erfahren sie, wie die Gewinnung und Beschäftigung ausländischer Mitarbeitender ablaufen kann, worauf beim Onboarding besonderes Augenmerk gelegt werden sollte und was Vorgesetzte tun können, um ihr Personal nachhaltig zu binden.
Katrin Köhne, Koordinatorin des niedersächsischen IQ-Netzwerks, ist froh darüber, dass insbesondere im Qualifizierungsbereich so spannende neue Projektideen mit tollen Partnern initiiert werden konnten: „Wir haben viele virtuelle Kurse geplant, um Menschen ortsunabhängig und berufsbegleitend auf dem Weg zur vollen Anerkennung ihres Abschlusses zu begleiten.“
Das Förderprogramm IQ läuft bereits seit fast zwölf Jahren mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung. Es wird auf Landesebene umgesetzt und durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union (ESF Plus) gefördert. Das Land Niedersachsen stellt die Ko-Finanzierung zur Verfügung. Das niedersächsische Netzwerk wird durch die RKW Nord GmbH mit Sitz in Hannover und Osnabrück koordiniert. Details zu allen Angeboten sind auf der Homepage zu finden: www.migrationsportal.de.