Delmenhorst, 14. Oktober 2025: Die Kommunen der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V. haben ein Positionspapier zum geplanten Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ des Bundes vorgelegt. Die beiden Vorsitzenden des Vorstandes, Eduard Dubbers-Albrecht und Landrätin Anna Kebschull, bringen das Positionspapier mit seinen Forderungen jetzt in den politischen Diskurs auf Landes- und Bundesebene ein. Ziel ist es, die Rolle der Region für Wirtschaft, Energiewende und nationale Sicherheit durch gezielte Infrastrukturmaßnahmen zu sichern und auszubauen. Die Metropolregion Nordwest erstreckt sich von der Küste bis ins Osnabrücker Land. Sie bündelt die Interessen ihrer Mitgliedskommunen sowie von Wirtschaft und Wissenschaft. So engagiert sie sich beispielsweise intensiv für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft, um die Region als zentrales Drehkreuz für sauberen Wasserstoff in Deutschland zu etablieren.
Das Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ umfasst ein Volumen von 500 Milliarden Euro in drei Säulen:
- 100 Milliarden Euro fließen nach dem Königsteiner Schlüssel an die Länder und sollen auch kommunale Investitionen ermöglichen. Niedersachsen erhält rund 9,4 Milliarden Euro, Bremen etwa 0,9 Milliarden Euro.
- 100 Milliarden Euro stehen für Investitionen aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) bereit.
- 300 Milliarden Euro verwalten die Fachministerien des Bundes.
Die Metropolregion Nordwest richtet den Blick auf alle drei Säulen und formuliert drei zentrale Forderungen:
1. Verkehrsinfrastruktur modernisieren und Engpässe beseitigen
Die Region ist ein unverzichtbarer Verkehrsknotenpunkt für Export, Import und Verteidigung. Gefordert werden Investitionen in leistungsfähige Schienenwege, Brücken, Tunnel und Wasserstraßen sowie den Ausbau der Hafeninfrastruktur.
Besonders die Engpässe an zentralen Bahnknoten und Eisenbahnbrücken im Nordwesten müssen zügig beseitigt werden. Auch die See- und Binnenhäfen, einschließlich der Hinterlandanbindungen, sind von nationalem Interesse und benötigen nachhaltige Investitionen.
2. Energieinfrastruktur stärken und Wasserstoffdrehscheibe entwickeln
Die Metropolregion Nordwest sieht sich als führende Energiewenderegion in Deutschland. Um diese Rolle weiter auszubauen, sind Planungssicherheit für die Wasserstoffwirtschaft, eine konsequente Förderung erneuerbarer Energien sowie der Ausbau der Wasserstoffnetze notwendig. Bremen, die Seehäfen und Georgsmarienhütte sollen als industrielle Anker eines bundesweiten Wasserstoffnetzes etabliert werden. Dank ihrer Lage verfügen die Kommunen in der Metropolregion Nordwest über Standortvorteile für die Ansiedlung energieintensiver Betriebe und zukunftsweisender Industrien.
3. Planungs- und Genehmigungsprozesse beschleunigen
Langwierige Genehmigungsverfahren bremsen die Potenziale der Region. Die Kommunen in der Metropolregion fordern eine Vereinfachung des Vergaberechts, beschleunigte Gesetzgebungsverfahren und eine unbürokratische Bereitstellung von Mitteln, um Transformationsprojekte schnell und wirksam umzusetzen.
Investitionen in die Infrastruktur der Metropolregion Nordwest wirken über die Region hinaus. Sie stärken die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, sichern die Energieversorgung und tragen zur Verteidigungsfähigkeit ganz Deutschlands bei. Dies soll das Positionspapier den Bundestagsabgeordneten der Region vermitteln. Die Kommunen in der Metropolregion möchten diese wichtigen Aspekte damit in den anstehenden Beratungen verankern. Die koordinierende Einbindung aller relevanten politischen Akteure unserer Region soll dazu einen Beitrag leisten.