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Metropolregion Nordwest fördert Vorhaben zur Energietransformation

4. März 2024

Sechs Pilotprojekte erhalten rund 660.000 Euro

Die Metropolregion Nordwest ist das Schaufenster der Energiewende. Um die Vorreiterposition halten zu können, bedarf es weiterer regionaler Anstrengungen und wichtiger Weichenstellungen – für die Verfügbarkeit von alternativen Energien, zur Sicherung der Infrastrukturen, für den Innovationstransfer sowie die Qualifizierung und Ausbildung von Fachkräften. Doch so anspruchsvoll die Herausforderungen sind, so innovativ sind auch die Lösungsansätze der regionalen Akteurinnen und Akteure. Dies zeigte sich bei der heutigen Übergabe der Förderbescheide der Metropolregion Nordwest im Bremer Rathaus.

Das Projekt Metropolregion Nordwest für Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften soll die Akteure des Nordwestens „energy-sharing-ready“ machen und sie darauf vorbereiten, lokal erzeugte Energie vor Ort verbrauchen zu können. „Energy-Sharing ist ein wichtiger Baustein der Energiewende, weil jede Akteurin und jeder Akteur bei sich vor Ort aktiv werden und mitwirken kann. Wenn wir den Kampf gegen den Klimawandel gewinnen wollen, brauchen wir nicht nur die großen Lösungen, sondern auch ganz, ganz viele kleine. Deshalb ist Energy-Sharing so wichtig“, betont Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen und Mitglied im Vorstand der Metropolregion Nordwest.

Ein weiterer innovativer Pilot für die Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien entsteht mit dem Projekt Risiko- und Sicherheitskonzept für kritische Infrastrukturen (KRITIS) in Transitkommunen der Metropolregion Nordwest. „Die Gefahren eines Ausfalls kritischer Infrastrukturen wurden spätestens mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine drastisch vor Augen geführt. Deshalb begrüße ich das Projekt KRITIS ausdrücklich: Das Projekt will helfen, unsere kritische Infrastruktur bereits durch vorausschauende Planung zu schützen und so im Gefahrenfall besser vorbereitet zu sein“, sagt Niedersachsens Europa- und Regionalministerin Wiebke Osigus.

Neben der Frage der Versorgungssicherheit und dem sicheren Ausbau kritischer Infrastrukturen, stellt der Fachkräftemangel eine weitere zentrale Herausforderung für den Ausbau der Erneuerbaren dar. Dass der Nordwesten seiner Vorreiterrolle im Rahmen der Energiewende nur gerecht werden könne, wenn genügend Fachkräfte in Verwaltung und Unternehmen die Energiewende in die Umsetzung bringen, sind sich Bürgermeister Bovenschulte und Ministerin Osigus einig. „Zwei der ausgewählten Projekte leisten dazu einen wertvollen Beitrag. Das Projekt Perspektiven in der Metropolregion Nordwest – Ausbildung mit Energie vermittelt Schülerinnen und Schülern einen praxisnahen Einblick in die Berufsvielfalt der Energieberufe“, so Bürgermeister Bovenschulte. „Das Projekt Weiterbildung Genehmigungspraxis für die Energiewende in der Metropolregion Nordwest widmet sich dem großen Qualifizierungsbedarf für die neuen Technologien und Vorschriften“, erläutert Ministerin Osigus. Neben der Schaffung grundlegender Rahmenbedingungen für den Erfolg der Energiewende braucht es belastbare Zahlen über zu erwartende Wasserstoffbedarfe – besonders zur Abschätzung von erforderlichen Produktionskapazitäten sowie von Import- und Verteilinfrastrukturen. Das Projekt H2Demand in der Metropolregion Nordwest plant deshalb die Erstellung eines ganzheitlichen Bildes der Wasserstoffbedarfe in Bremerhaven sowie des Landkreises und der Stadt Cuxhaven, basierend auf einer repräsentativen Befragung von Stakeholdern aus Industrie, Gewerbe, landwirtschaftlichen Betrieben und Energieversorgungsunternehmen. Parallel dazu befasst sich das Projekt Erzeugung von salzarmem Meerwasser für die grüne Wasserstoffindustrie in der Metropolregion Nordwest – BDSALgreenH2 mit den Auswirkungen des Hochlaufes der Wasserstoffwirtschaft auf den regionalen Wasserbedarf. Im Rahmen des Projektes soll erforscht werden, wie Wasserstoff ressourcenschonend hergestellt werden kann, indem mittels Algen salzarmes Meerwasser für die grüne Wasserstoffindustrie in der Metropolregion Nordwest erzeugt und wertvolles Trinkwasser gespart wird. „Unsere Trinkwasservorkommen sind endlich. Wenn wir uns die bloßen Mengen anschauen, die wir für zukünftige Ausbauvorhaben benötigen, wird ganz deutlich, dass wir den Schutz der Umwelt parallel immer mitdenken müssen“, zeigt sich Peter Hoffmeyer, 1. Vorsitzender der Metropolregion Nordwest, überzeugt.

Ansprechpartner

Nicola Illing, Metropolregion Nordwest
04221 99-1908